Budo-Camp Veldenz 2016
Auch dieses Jahr fand das Budo-Camp Veldenz wieder statt – der Termin war gesetzt vom 26.-29. Mai 2016. Aber noch nie waren so viele so ungeduldig wie dieses Jahr und reisten bereits wieder einen Tag vorher am Mittwoch an. So kam es, dass man abends am Lagerfeuer das Gefühl hatte, es wären bereits alle da.
Der Donnerstag startete früh und schnell kamen nach und nach immer mehr Budokas, so dass man pünktlich um 12 Uhr mit dem offiziellen Lehrgangsbeginn im Rittersaal starten konnte – fast ein Wunder – denn einige verpassten ihn tatsächlich, weil es man meist auf 13 Uhr verschieben musste und sie dies auch so als gegeben annahmen 😉
Dr. Heinz Schorn begann als erster mit seiner Trainingseinheit auf der Wiese vor den Blockhütten mit dem Thema „Angreifen aus dem Jiu-Jitsu hinaus“ – der Wettergott war uns wohl gesonnen und so schwitzte man schnell in der wärmenden Sonne. Nach einer kurzen Pause übernahm dann Thomas Allenstein mit Han-Bo-Jutsu. Er wählte als Trainingsort die Kreuzung vor der Burg. Auch wenn man munkelt, dass Besucher abgeschreckt werden sollten, war es doch eher die Logik, dass es dort etwas kühler und weniger staubig als auf dem Burgvorplatz war. Danach war dann Abendessen und Abendprogramm angesagt – also Geselligkeit am Lagerfeuer.
Der Freitag begann etwas feuchter – in der Nacht hatte es geregnet und Pfützen waren für Markus Speckamp eine kleine Herausforderung bei seiner traditionellen Messerabwehr aus dem Onkochishin-Ryu-Ju-Jutsu, die er aber bei seinen Ausführungen genauso gekonnt umschiffte wie auch die fleissigen Teilnehmer. Teilweise wurde mit scharfen Messern trainiert, was nicht nur einen zusätzlichen Kitzel und Respekt erzeugte, sondern auch bewies: es funktioniert. Die nächste Einheit übernahm dann Achim Vennemann traditionell mit Ken-Jutsu – diesmal wieder auf dem Burgvorplatz. Trainiert wurde Kumite mit schnellen Angriffen und Kontertechniken. Teilweise führte Achim die Techniken mit seinem Uke mit Helm aus, um zu demonstrieren, wie schnell und hart die Bokken geführt werden und treffen.
Am Nachmittag begann die Outdoor-Challenge: diesmal mussten die Gruppen einen „Apfel und Ei“ bessertauschen. Eine Gruppe schaffte es sogar, sich bis zu einem Edelbrand aus Veldenz hochzutauschen und diesen dann auf der Burg im amerkanischen Steigern auf 51 Euro zu bringen. Toll!!! Der Abend gehörte dann wieder der Budo-Burggemeinschaft mit geselligem Beisammensein. Alles wie immer, aber schön.
Der Samstag begann mit starken Nebel und der Trainingseinheit von Manfred Thull. Manfred lehrte traditionelle Ju-Jitsu-Techniken mit Schwerpunkt Aikijujutsu – allerdings ging es in dem Fall mehr darum, seine Kraft und Bewegung dem Gegner aufzuzwingen, statt sie mitzunehmen. Die gezeigten Techniken waren ja auch eher für das Schlachtfeld gedacht, als für das Dojo.
Stephan Keldungs hatte sich für Veldenz was Besonderes ausgedacht und vorbereitet: so trainierten die Budokas bei ihm im hellen Sonnenschein auf der Wiese vor den Blockhütten mit gefesselten Händen. Mit den Händen vor dem Bauch oder hinter dem Rücken – teilweise auch mit Handschellen – gaben die Budokas alles und schwitzen und ackerten mit vollem Eifer. Ein kleiner Wehrmutstropfen gab es jedoch: einem Teilnehmer sprang wohl die Kniescheibe raus, aber dank Dr. Heinz Schorn war sie schnell wieder da, wo sie hingehört. Danach gab es dann ein Icepack – aber die Übung war gelaufen…. Wir wünschen auf diesem Weg gute Besserung!
Die letzte Einheit des Tages gehörte Adam Kraska mit Arm-Hebeltechniken gegen Punches aus dem Boxen oder MMA. Leider mussten schon einige Teilnehmer frühzeitig abreisen, so dass seine Gruppe nicht mehr ganz so voll wie in den Vorgruppen war. Das tat dem Spaß und der Konzentration aber keinen Abbruch.
Dem Abend gehörte dann die Lehrgangsparty.
Am Sonntag wurde der zu frühe Tag mit Iai-Do mit Achim begrüßt. Schön, dass man hier auch langsam bei sein darf – schließlich kommt es ja auf die perfekte Bewegung an.
Danach wurde dann das Motto „Burg aufräumen und Verabschiedung“ ausgerufen und tausend Schwüre getan: „nächstes Jahr wieder“…
Text: Manfred Thull
Fotos: Thomas Allenstein, Manuel Rinke-Knoche