Rückkehr zu Präsenzlehrgängen – Erster Technik-Lehrgang 2022
Nach zwei harten, von Covid geplagten Jahren bot der erste Techniklehrgang des Jahres endlich eine Rückkehr zur langersehnten Normalität im Verbandsleben. Ganz bewusst hatte man gemeinsam auf der Verbandstagung im November 2021 beschlossen, im ersten Quartal noch keine Veranstaltungen auszurichten, was sich angesichts der Omicron-Welle als eine kluge Entscheidung entpuppt hat. Umso begeisterter strömten zahlreiche Budoka aus ganz NRW am Samstag, 14.05.22, nach Rheinbach zum ersten Technik-Lehrgang des Jahres. Dabei war unter den Lehrgangsteilnehmern vom 6. Kyu, dem Weißgurt, bis zum 5. Dan das gesamte Spektrum vertreten. Nach zwei Jahren voller Sportverbote, Lockdowns und social Distancing war die Wiedersehensfreude groß und es wurde einmal mehr sehr deutlich, wie wichtig die gemeinsamen Lehrgänge für das Sozialleben und das Gemeinschaftsgefühl des Verbandes sind. Nur mühsam konnten die Gespräche unterbrochen werden, damit der Lehrgang pünktlich starten konnte.
Bei dieser 2018 ins Leben gerufenen Lehrgangsreihe des Vorstandes liegt das Augenmerk auf einer technisch einwandfreien, einheitlichen Ausführung der Techniken, was eine optimale Ergänzung zum alltäglichen Training und eine gute Begleitung der Prüfungsvorbereitung darstellt. Der Prüfungswart Dr. Heinrich Schorn (8. Dan) behandelte in seiner Einheit das Thema der Hebel- und Würgetechniken. Als Facharzt für Allgemein- und Sportmedizin mit langjähriger Praxiserfahrung verfügt er über die optimalen Kenntnisse dieser Materie und kann selbst bei sauberen Techniken noch kleine Optimierungstipps geben.
Über das Thema Atemi-waza bzw. Karate-kihon referierte Stephan Keldungs (5. Dan Jiu Jitsu, 3. Dan Karate). Der diplomierte Sportlehrer blickt auf mehrjährige Erfahrung als Trainer sowohl im Karate als auch im Jiu Jitsu zurück, weiß daher genau, wo die Schwächen der meisten Jiu-Jitsuka zu finden sind. Leider wird dieser wichtige Teilaspekt des Jiu Jitsu allzu oft unterschätzt und auch im Training nicht ausreichend gewürdigt, daher verbirgt sich hier immer wieder Verbesserungspotential für die Selbstverteidigung wie für Prüfungen. Stephan gelingt es hier immer wieder praxisnahe und anwendbare Techniken zu vermitteln, so auch dieses Mal.
Über Wurftechniken referierte Manfred Thull (4. Dan). Dank seiner langjährigen Erfahrung vermittelte er zielgruppengerecht, auf welche technischen Feinheiten bei den verschiedenen Würfen zu achten ist. Dabei legte er nicht nur auf fortgeschrittene Feinheiten, wie das der jeweiligen Wurftechnik zugrunde liegende Prinzip Wert, sondern achtete auch auf die einfachsten Grundlagen, wie sauberen Gleichgewichtsbruch und kontrollierte Führung.
Der sechsstündige Lehrgang verlangte den Teilnehmern einiges an Kondition und Konzentration ab, daher wurde um 15:30 Uhr eine Pause zwecks Erholung und Stärkung eingelegt. Hierfür lieferte ein nahegelegener Italiener einen so großen Berg leckerer Pizzas, dass selbst die Teenage Mutant Hero Turtles vor Neid erblasst wären. Gemeinsam setzten sich alle nach draußen, um den strahlenden Sonnenschein sowie das frühlingshafte Wetter zu genießen, sich mit Pizza zu stärken und gesellig das Wiedersehen zu feiern. Frisch gestärkt ging es nach der Pause weiter. Unter tosendem Applaus der erschöpften aber zufriedenen Teilnehmer endete der Lehrgang pünktlich um 18:00 Uhr.