Arnold-Triestram-Gedenklehrgang – 29.10.2016
Der diesjährige Arnold-Triestram-Gedenklehrgang fand nicht wie gewohnt in Bochum, sondern in dem Dojo der Familie Triestram in Düsseldorf statt. Den 20. Todestag des Ausnahme-Budoka nahmen viele zum Anlass, nicht nur besonders fleißig zu trainieren, sondern auch schöne Erinnerungen auszutauschen – bereits eine Stunde vor Lehrgangsbeginn war der Clubraum restlos mit Menschen und lauten Gesprächen gefüllt. Dann hieß es aber ab auf die Matte und schwitzen!
Mit insgesamt 48 Teilnehmern war der Lehrgang sehr gut besucht, sodass man sich wieder auf zwei Trainingshallen verteilte. Dr. Heinrich Schorn, 8. Dan, widmete seine Unterrichtszeit einem Thema, das im Jiu Jitsu eine sehr große Rolle spielt, bei vielen aber nicht die angemessene Beachtung findet: der Einsatz von Atemi-Techniken, sprich Angriffe auf empfindliche Stellen des Körpers. Der erfahrene Mediziner zeigte die Vielseitigkeit dieses Themas auf – während der erste Abschnitt seines Unterrichts noch wie traditionelles Karate anmutete, betonte er im weiteren Verlauf, dass bei Hebeln und Transportgriffen bei korrekter Ausführung neben den Hebelgesetzen der Physik auch die Anatomie berücksichtigt werden muss. Dabei verlangte diese Einheit von den Übenden immer wieder einen schnellen Schlagabtausch, der nicht nur die Reflexe schulte, sondern ebenfalls eine Herausforderung für die Feinmotorik darstellte.
So freuten sich alle nach anderthalb Stunden auf eine kurze Pause, während der sie mit kalten Getränken sowie mit kleinen Snacks wie Obstsalat, Joghurt oder Müsliriegeln zu neuen Kräften finden konnten. Derart gestärkt ging es dann mit den beiden Söhnen des verstorbenen Großmeisters, Christian und Sebastian Triestram, weiter. Angesichts der erschreckend hohen Zahlen an bewaffneten Raubüberfällen (Statistik 2015 BKA) widmeten sich die Beiden der Abwehr einer Messerbedrohung. Dabei wurden verschiedene Szenarien berücksichtigt, die nicht durch das Prüfungsprogramm abgedeckt sind. Im Mittelpunkt standen einfache, schnelle Techniken, die unter dem Stress einer realistischen Situation ausführbar sind.
Im Anschluss an den Lehrgang nahmen sich alle viel Zeit und ließen den Abend gemeinsam und gut gelaunt ausklingen, während sich die erschöpften Teilnehmer mit heißem Chilli Con Carne sowie kalten Getränken für den Heimweg zu stärkten.
Text und Bilder: Adam Kraska